Die Geschichte des Blutritts

Wahrscheinlich schon vor dem 16. Jahrhundert hat sich in Weingarten der Brauch ausgebildet, am Freitag in der Bittwoche, also am Freitag nach dem Fest Christi Himmelfahrt, die Flurprozession mit Pferden abzuhalten und dabei statt dem üblichen Kreuzpartikel die Heilig-Blut-Reliquie mitzuführen. Diese Form der Segnung von Land und Leuten wird noch immer am sogenannten Blutfreitag durchgeführt. Der Blutritt war bis ins 17. Jahrhundert mit einer Grenzumgehung des Gebiets von Weingarten verbunden. Dabei zogen die Väter mit ihren volljährig gewordenen Söhnen und erteilten ihnen an markanten Punkten Ohrfeigen. Der Blutritt wurde 1529 erstmals schriftlich erwähnt und bereits damals als Brauch „von alt her“ bezeichnet.

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Längst gilt dieser oberschwäbische Feiertag mit seinen über 2500 Reitern und ebenso vielen Musikanten als die größte und wohl auch älteste Reiterprozession Europas, die jedes Jahr mehrere Tausend Wallfahrer und Besucher zählt und traditionell am Abend von Christi Himmelfahrt mit der Festpredigt in der Basilika und der großen Lichterprozession zum Kreuzberg beginnt.

Rückblick auf die Festpredigten

Es ist Tradition, dass am Vorabend des Blutfreitags eine Persönlichkeit des geistlichen Lebens eine Festpredigt hält mit Bezug zum Heilig Blut Christi. Die Predigten aus den Vorjahren sind hier chronologisch eingestellt:

Die Weingartner Heilig-Blut-Tafel von 1489

Die Heilig-Blut-Tafel von 1489 ist die älteste bildliche Darstellung zur Geschichte der Weingartner Heilig-Blut-Reliquie. Den Heilig-Blut-Pilgern führte sie das Geschehen von der Kreuzigung Christi bis zur Übergabe der Reliquie an das Kloster vor Augen. Die Altartafel ist heute im Besitz des württembergischen Landesmuseums und wurde von Gemeindemitglied Prof. Dr. Andreas Schwab digital mit Erklärungen versehen.

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